Betriebsbesichtigung Rottaler Edelpilze

MITTERSKIRCHEN, 25.10.2022

Am 25.10.2022 waren wir – die Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn – Teil der ersten Betriebsbesichtigung überhaupt bei „Rottaler Edelpilze“ in Mitterskirchen. Begrüßt und durch den Betrieb geführt wurden wir von Maritta und Otto Kellhuber.
Spannend war die Geschichte des Hofs. Ursprünglich als Milchviehbetrieb deklariert, wurde der Betrieb aufgrund hoher Gülleabgaben und einer Einstufung der Region als „rotes Gebiet“ eingestellt.

2008 folgte der Bau der Biogasanlage mit 400 KW pro Jahr. Nur stellte sich die Frage: Was nun mit den leeren Stallungen? Dem Wunsch nach einem „landwirtschaftlichen Produkt“ warfen sie sich auf die Recherche zur Edelpilzzucht, besuchten eine Zuchtstation in Südtirol und stellten fest, dass es zu der Zeit keine Pilzzucht im südbayerischen Raum gab.
Die Entscheidung einer Edelpilzzucht mit Spezialisierung auf Kräuterseitlinge war gekommen!

Seit Mai 2022 steht „Rottaler Edelpilze“ in Mitterskirchen für BIO Qualität, Ernte mit reiner Handarbeit und einem ganzheitlichen Denken. Denn die abgeernteten Zuchtblöcke wandern in die Biogasanlage und schaffen so einen nachhaltigen und energiereichen Kreislauf.
Hauptabnehmer sind REWE, umliegende Gärtnereien sowie vereinzelte Gastronomen und der eigene Hofladen von „Rottaler Edelpilze“ in Mitterskirchen.

Gespannt auf den Herstellungsprozess?
3 Kg-Beutel werden mit Biostroh, Getreide und Wasser befüllt. Kurz erhitzt und anschließend abgekühlt, werden die Pilzkulturen hinzugefügt. Eine “Massage” folgt bzw. der Beutel wird geklopft. Die Simulation von Herbstklima und somit die Umlagerung in die kühlere Umgebung lässt die Edelpilze wachsen. Nach ca. 17 Tagen dann die Ernte, die 2x pro Woche (Montag + Donnerstag) erfolgt.
Täglich fährt ein gekühlter Kleintransporter zur REWE Zentrale in Eitting.
Das Gesamtvolumen der „Rottaler Edelpilze“ beläuft sich auf ca. 500 kg/Woche (das sind etwa 3000 Schalen à 150g).