VORSTELLUNG DES ERSTEN AUTONOMEN BUSSES IN DEUTSCHLAND
BAD BIRNBACH, 11.12.2018
Wie „funktioniert“ der Autonome Bus Bad Birnbach und welche Bedeutung hat er für den Landkreis und für die Zukunft des Öffentlichen Nahverkehrs? Darüber informierten sich die Wirtschaftsjunioren des Landkreises Rottal-Inn im Rahmen ihres Treffens im Dezember.
Waldemar Herfellner, Leiter der Kreisentwicklung am Landratsamt Rottal-Inn und Mitglied der Projektgruppe Autonomer Bus erklärte den Anwesenden in einem kurzweiligen Vortrag, wie der Autonome Bus überhaupt nach Bad Birnbach gekommen ist und welche Hürden es auf dem Weg zur Freigabe des ersten Streckenabschnitts zu meistern gab. Denn mit der Einführung des ersten Autonomen Busses im Öffentlichen Nahverkehr beschritten die Verantwortlichen absolutes Neuland in einem rechtlich noch kaum geregelten Raum. Herfellner ging dabei auch auf die mögliche Bedeutung autonomer Busse gerade im ländlichen Raum ein – immerhin hat Rottal-Inn mehr Bushaltestellen als München, aber natürlich keine vergleichbare Taktung im Öffentlichen Nahverkehr. In der Kombination autonomer Fahrzeuge mit „On Demand“-Angeboten, also Rufbussen, die nur bei angemeldetem Bedarf fahren, sehen viele eine große Chance für den Busverkehr im ländlichen Raum. Unterstützt wurde Herfellner bei seinem Vortrag von Dr. Thomas Huber von der Regionalbus Ostbayern GmbH (RBO) und Sandra Obermeier, beim Landratsamt zuständig für den ÖPNV, die beide ebenfalls der Projektgruppe angehören.
Eine Fahrt mit dem Autonomen Bus durfte natürlich nicht fehlen. Sicher und zuverlässig wie gewohnt brachte der Autonome Bus die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Bad Birnbacher Marktplatz, wo bei kalten Temperaturen bereits ein heißer Glühwein auf sie wartete.
Bild: Auf Einladung von Martin Siebenmorgen von der Wirtschaftsförderung am Landratsamt Rottal-Inn (4.v.r.) informierten sich die Wirtschaftsjunioren über den Autonomen Bus Bad Birnbach.
BETRIEBSBESICHTIGUNG DER ENGEL NATURBRENNEREI MIT LIKÖRMANUFAKTUR
SCHÖNAU, 22.11.2018
Bei der Betriebsbesichtigung der Engel Naturbrennerei in Schönau lernten die Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn die Welt der hochprozentigen Getränke kennen. Im gemütlichen Ambiente seiner Verkaufsräume, in denen sich gleichzeitig die kleine Brennerei befindet, stellte Inhaber Manuel Engel seinen Betrieb vor. Dabei wurde nicht nur die Theorie des Schnapsbrennens vermittelt – bei einer Verkostung konnten sich die Wirtschaftsjunioren auch gleichzeitig vom intensiven Geruch und Geschmack überzeugen. Beeindruckt zeigte sich die Besuchergruppe von der Produktvielfalt – nicht nur die Klassiker aus Birne, Zwetschge oder Marille befinden sich im Portfolio, sondern auch Brände aus Himbeere, Roter Beete, Chili, Blutorange oder Rosmarin. Abgerundet wird das Sortiment durch zahlreiche Naturliköre.
Angefangen hat alles mit dem Holunderlikör. Den Alkohol, der dafür benötigt wird, lernte Manuel Engel in Brennerkursen an der Universität Hohenheim sowie bei zahlreichen Besuchen verwandter Schnapsbrenner in Osttirol und Bayern herzustellen. Seit 2014 werden auf einer handgemachten kupfernen 101l-Brennanlage die Naturbrände im klassischen Rau- und Feinbrandverfahren zweimal destilliert.
Für den ausgebildeten Edelbrand Sommelier sind frische und natürliche Zutaten besonders wichtig, die er selbst kontrolliert und erntet. Damit lässt er sein Unternehmensmotto „Erlebe, wie Natur wirklich schmeckt“ Realität werden.
Bild: Manuel Engel (Mitte) führte die Wirtschaftsjunioren durch den kulinarischen Abend.
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG 2018: NEUER VORSTAND IST DER ALTE
PFARRKIRCHEN, 08.11.2018
Bei der Jahreshauptversammlung der Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn haben die stimmberechtigten Mitglieder Viktor Klapper als Vorstandssprecher und David Unrein als Schriftführer für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Sie ergänzen nun wieder die bereits im letzten Jahr gewählte Vorstandssprecherin Dr. Helen Becker und Schatzmeisterin Susanne Wasmeier.
Ein weiteres Thema der Jahreshauptversammlung war der Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr, in dem mit rund 20 Veranstaltungen wieder viel geboten war. Neben Vorträgen zum Betriebsrentenstärkungsgesetz und Insolvenzrecht wurden zahlreiche Betriebe aus den verschiedensten Branchen besichtigt. Dabei stand nicht nur der eigene Landkreis im Fokus: Beim Besuch von Unternehmen in Ranshofen, Marklkofen und Burghausen warfen die Wirtschaftsjunioren auch einen Blick über die Kreisgrenze. Besonders herausgestochen hat im Vereinsjahr die Hauptveranstaltung zum Thema „Kommunikation und Mitarbeiterführung“ mit über 170 Teilnehmern. Bei zahlreichen gesellschaftlichen Ereignissen wie Bowling, Kartfahren, Bogenschießen oder das Sommerfest im Salzburger Zoo ist der Netzwerkgedanke nicht zu kurz gekommen. Abschließend wurden die Neumitglieder begrüßt, die sich kurz vorstellten.
Bild: Sind bereits gut eingespielt (v.l.) David Unrein, Susanne Wasmeier, Dr. Helen Becker und Viktor Klapper.
JAHRESHAUPTVERANSTALTUNG „MACHTVOLLE KOMMUNIKATION“ MIT WALTER KOHL
SIMBACH AM INN, 23.10.2018
Zur diesjährigen Jahreshauptveranstaltung hatten die Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn Herrn Walter Kohl eingeladen, der zum Thema „MACHTvolle Kommunikation – Aus Mitarbeitern MitMACHERN machen“ referierte. Über 170 Leute waren der Einladung gefolgt und haben sich im Lokschuppen in Simbach am Inn eingefunden. In seinem als Publikumsdialog angelegten Vortrag zeigte Walter Kohl anhand praktischer und authentischer Beispiele aus seiner langjährigen Tätigkeit als Manager auf, wie Kommunikation im Unternehmen wirksam, also MACHTvoll werden kann. Gemäß Kohl können Mitarbeiter mit einer gelungenen Kommunikation zu aktiven MitMACHERN entwickelt werden, die wiederum die Basis für den Unternehmenserfolg legen. Kohl ist überzeugt, dass Betriebe nur dann langfristig erfolgreich sind, wenn eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit, sprich eine Unternehmenskultur, vorliegt. Bei der anschließenden bayerischen Brotzeit wurde noch angeregt über den interessanten Vortrag diskutiert.
Bild: Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg – Referent Walter Kohl (mitte) hinterließ nicht nur bei den beiden WJ-Organisatoren Günther Plaza (links) und Viktor Klapper (rechts) einen nachhaltigen Eindruck.
BETRIEBSBESICHTIGUNG DER MONTANA GMBH & CO. KG – FASHION PARK ANRSTORF
ARNSTORF, 09.10.2018
Interessante Einblicke in die Textilbranche wurde den Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn beim Besuch der Montana GmbH gewährt. Der Betrieb in Arnstorf gehört zur Betty Barclay Gruppe mit Hauptsitz in Nußloch, die unter diversen Markennamen Damenbekleidung produziert und vertreibt. Standortleiter Bernd Farnhammer begrüßte die Jungunternehmer und führte diese durch die Zahlen und den Betrieb. Rund 100 Mitarbeiter zählt heute der Betrieb in Arnstorf, der sich auf die Produktion von Musterteilen und Prototypen spezialisiert hat. Beim Rundgang wurde der Besuchergruppe gezeigt, wie ausgehend einer am Hauptsitz entworfenen Skizze ein Schnittmuster am Computer konstruiert wird. Beeindruckt zeigten sich die Wirtschaftsjunioren von der zum Teil großen Zahl an Einzelteilen eines einzelnen Bekleidungsstücks. Mit einem vollautomatisierten Cutter werden die Einzelteile zugeschnitten und von den Schneiderinnen zusammengenäht. Auch in die Modebranche erhält die Digitalisierung Einzug: Mittels spezieller Programme können Bekleidungsentwürfe unter Berücksichtigung der jeweiligen Stoffeigenschaft immer besser visualisiert werden.
Im angrenzenden Outlet – besser bekannt als Fashion Park Arnstorf – findet man auf über 1.600m² Verkaufsfläche Schnäppchen der Betty Barclay Group (z.B. Vera Mont, Gil Bret oder Cartoon) sowie weiterer Marken für Herrenbekleidung, Damenwäsche und Schuhe.
Bild: Standortleiter Bernd Farnhammer (2.v.l.) führte die Wirtschaftsjunioren durch den Betrieb.
BETRIEBSBESICHTIGUNG HAMMERER ALUMINUM INDUSTRIES (HAI)
RANSHOFEN, 26.09.2018
Grenzüberschreitend, besuchten die Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn die Hammerer Aluminium Industries (HAI) vor Ort in Ranshofen – Österreich. Markus Schober, der technische Geschäftsführer von HAI, begrüßte die rund 20-köpfige Delegation und verschaffte den Gästen durch eine Firmenpräsentation einen Einblick in die innovativen Fertigungsverfahren und Recycling-Prozesse. Anschließend fand eine Besichtigung der Fertigungsbereiche Extrusion, eines Strangpress-Verfahrens und Processing, der Weiterverarbeitung zu fertigen Komponenten und Hightech Produkten, statt.
Bild: Die Wirtschaftsjunioren zu Besuch bei den Hammerer Aluminium Industries.
BETRIEBSBESICHTIGUNG GIRNGHUBER GMBH DACHZIEGEL- UND KLINKERWERK
MARKLKOFEN, 13.09.2018
Die Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn blickten beim Besuch der Girnghuber GmbH, besser bekannt als GIMA, mit Sitz im Nachbarlandkreis Dingolfing-Landau über die Kreisgrenze hinaus. Die Jungunternehmer wurden von Herrn Riebesecker empfangen, der die Gruppe begrüßte und durch die Werke führte.
Seit 1903 befindet sich die GIMA in Familienbesitz; damals hat die Urgroßmutter des heutigen Geschäftsführers den Betrieb gekauft. Seitdem werden dort Ziegel und eine Vielzahl anderer keramischer Baustoffe für Wand, Boden und Dach hergestellt. Von der großen Produktvielfalt, die weltweit vertrieben wird, konnten sich die Wirtschaftsjunioren beim Rundgang durch die Fassaden-, Dachziegel- und Mauerziegelwerke überzeugen. Dabei konnte sich die Besuchergruppe eindrucksvoll ein Bild machen, wie aus dem Grundrohstoff Ton, dessen Aufbereitung und Formgebung, Trocknung und Brennung ein fertiges Produkt in vielfältigen Formen, Größen, Farben und Eigenschaften hergestellt wird.
Bei der Besichtigung erklärte Herr Riebesecker auch den Wandel in der Ziegelherstellung: Während die Ziegel vor über 100 Jahren noch in reiner Handarbeit fast wie zur Römerzeit gefertigt wurden, werden heute bei GIMA fast alle Ziegel vollautomatisch und computergesteuert hergestellt. Rund 300 Mitarbeiter sind in Marklkofen beschäftigt, wodurch das Unternehmen zu den größten Arbeitgebern in der Region gehört.
Bild: Ein Blick hinter die Kulissen wurde den Wirtschaftsjunioren gewährt.
SPENDE FÜR DIE RETTUNGSHUNDESTAFFEL
PFARRKIRCHEN, 01.08.2018
Die Wirtschaftsjunioren unterstützen die Aus- und Fortbildungsarbeit der Rettungshundestaffe. Stets zur Stelle sind sie im „Ernstfall“, die neun ehrenamtlichen Hundeführer und ihre elf „Schnüffelnasen“ der Rettungshundestaffel des BRK-Kreisverbandes. Hauptaufgabe der vierbeinigen Retter ist die Suche nach vermissten oder verschütteten Menschen und deren Lokalisierung in unwegsamem und dicht bewachsenem Gelände (Flächenhunde) sowie auch in bewohntem Gebiet anhand ihres Individualgeruchs (Mantrailer).
Bild: Für die Hilfe bedankten sich die Leiterin der Hundestaffel, Katharina Feuerer, sowie BRK-Kreisbereitschaftsleiter Christoph Kaiser.
BETRIEBSBESICHTIGUNG DER STELA LAXHUBER GMBH
MASSING, 04.07.2018
Stela Laxhuber gehört heute nach eigenen Angaben zu den führenden Trocknungsanlagenherstellern der Welt. So ist es kein Wunder, dass Thomas Laxhuber seine Firma zur Begrüßung der Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn bei einer Betriebsbesichtigung mit den Worten „Wir sind die, die Trockner herstellen“, vorstellte. „Mit Maistrocknung sind wir groß geworden“, erinnert Laxhuber an die erste Anlage ihrer Art, die sein Vater 1967 in Betrieb genommen hatte. Heute findet man die Trockner nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in der Holzwerkstoff-, Lebensmittel- oder Papierindustrie. „Pellets, Bananenchips, Folienschnitzel, Sonnenblumenkerne, Klärschlamm, Kräuter – es gibt fast nichts, dem wir nicht die Feuchtigkeit entziehen können“, erklärt der Geschäftsführer. Über 4.000 Trocknungsanlagen sind in der über 95-jährigen Firmengeschichte bisher weltweit in Betrieb genommen worden.
Geschäftsführer Rainer Hettwer rundete die Firmenpräsentation mit einem kurzen Einblick in die Personalsituation ab: Über 170 Mitarbeiter, davon 26 Auszubildende sind am Standort Massing beschäftigt. Acht verschiedene Ausbildungsberufe – sowohl im technischen als auch im kaufmännischen Bereich – werden angeboten. „Die Ausbildung ist für uns besonders wichtig, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken“, betonte Hettwer. „Daher bieten wir zusätzliche Angebote wie beispielsweise gemeinsame Ausflüge an, damit unsere Mitarbeiter lange und gerne bei uns arbeiten möchten.“
Beim Rundgang durch das neu errichtete und im Jahr 2016 eröffnete Werk, konnten sich die rund 20 Wirtschaftsjunioren ein Bild vom Produktionsprozess machen.
Bild: Mit Mais hat alles begonnen – mittlerweile werden verschiedenste Produkte mit stela-Anlagen getrocknet. Das beeindruckte auch die Besuchergruppe der Wirtschaftsjunioren
BETRIEBSBESICHTIGUNG DER KROLL GMBH
EGGENFELDEN, 06.06.2018
Passend zum aktuellen Bauboom stand bei den Wirtschaftsjunioren die Besichtigung eines Sanitär- und Heiztechnikfachbetriebs in Eggenfelden auf dem Programm. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Kroll GmbH, das diese Tage gefeiert wurde, zeigten die beiden Geschäftsführer Markus Kroll und Frank Bauer die wichtigsten Meilensteine der Unternehmensentwicklung auf. Wurden zu Beginn hauptsächlich Ölheizungen montiert, hat der Betrieb nun ein vielfältiges Leistungsspektrum – von den verschiedensten Heizungs- und Sanitäranlagen über Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken zu Photovoltaikanlagen und Speichersystemen. Laut den Geschäftsführern werde dabei die Kommunikation der verschiedensten Komponenten untereinander – Stichwort smart home – immer wichtiger. Darüber hinaus ist die Kroll GmbH auf dem Gebiet der alternativen Energien spezialisiert. Mittlerweile sind im Ausbildungsbetrieb knapp 30 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 20 auf den Baustellen. Beim anschließenden Rundgang besichtigten die Wirtschaftsjunioren ein Blockheizkraftwerk und eine mobile Heizbox, die beispielsweise für die Estrichtrocknung eingesetzt wird.
Bild: Die Wirtschaftsjunioren zu Besuch beim Sanitär- und Heiztechnikfachbetrieb.
BETRIEBSBESICHTIGUNG SCHEMMER HOFBAUERNHOF
WURMANNSQUICK, 15.05.2018
Die Wirtschaftsjunioren besuchten den seit 1807 durch die Familie Schemmer bewirtschafteten Hofbauernhof. Im Jahr 2015 hat Florian Schemmer den Hof übernommen und führt ihn nun in sechster Generation fort.
Zu Beginn der Führung gab sein Vater Franz Schemmer geschichtliche Einblicke zur Entwicklung des Hofs und zur Familie Schemmer. Florian Schemmer führte die Besuchergruppe durch den Hof und hat zum Thema Agrarwirtschaft das Satellitensystem zur Bearbeitung der Felder vorgestellt und erklärt. Es wird zum Beispiel anhand der gemessenen Beschaffenheit des Bodens Quadratmetergenau die Düngemittelausbringung gesteuert. Anschließend gab es einen Einblick in die Hähnchenmast: Im Stall waren über 20 000 Hähnchen live zu sehen.
Bild: Die Wirtschaftsjunioren bei der Besichtigung des Schemmer Hofbauernhofs.
VORTRAG „RISIKEN – INSBESONDERE ANFECHTUNGSRISIKEN – IN DER DROHENDEN INSOLVENZ DES VERTRAGSPARTNERS“
EGGENFELDEN, 03.05.2018
Die erkennbare wirtschaftliche Krise von Vertragspartnern – etwa von Lieferanten, Dienstleistern oder Abnehmern – stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Sollen Leistungen weiter an den Vertragspartner erbracht werden? Müssen vom Vertragspartner erhaltene Leistungen in einer späteren Insolvenz wieder herausgegeben werden? Welche Möglichkeiten bestehen, diesbezügliche Gefahren für das eigene Unternehmen zu minimieren und sich zusätzlich abzusichern?
Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen einer Vortragsveranstaltung in den Räumen der Sparkasse Rottal-Inn in Eggenfelden beantwortet. Dazu eingeladen wurde Rechtsanwalt Dr. Markus Huber von der renommierten Sozietät Hogan Lovells International LLP. Zur Vermeidung von Anfechtungsrisiken empfiehlt der Experte für Insolvenzrecht den rund 25 Wirtschaftsjunioren ein gutes eigenes Forderungsmanagement. Hierunter zählen unter anderem die Kenntnis des Zahlungsverhaltens und der Außenstände der Vertragspartner oder das Nicht-Akzeptieren von Teilzahlungen. Um die Abwehr der meist zeit- und kostenintensiven Anfechtungsansprüche zu vermeiden, sei gemäß Huber ein frühzeitiger insolvenzrechtlicher Rat von Vorteil.
Bild: Die Insolvenzanfechtung war Schwerpunkt des Vortrags von Dr. Markus Huber (Mitte). Weiter im Bild: WJ-Vorstandssprecher Viktor Klapper und Schatzmeisterin Susanne Wasmeier.
BETRIEBSBESICHTIGUNG COC AG BURGHAUSEN
BURGHAUSEN, 18.04.2018
Am 18. April 2018 ging es über die Landkreisgrenze hinaus nach Burghausen in den Gewerbepark Lindach. Dort hat die COC AG Ihren Hauptsitz und ist als Lösungsanbieter in der Informationstechnologie zuhause. Das 1990 gegründete mittelständische Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 180 Mitarbeiter über mehrere Standorte in Deutschland. Sowohl der Betrieb der IT als auch Projekte rund um IT-Infrastruktur und Applikationen stellen die Kernkompetenz des Unternehmens dar. Die Wirtschaftsjunioren wurden von Robert Zellner begrüßt und in einem Kurzvortrag in die „moderne Arbeitswelt“ und aktuelle Entwicklungen eingeführt. Neben „Internet of things“ und „Virtual Reality“ war auch das Thema Datenschutz (DSGVO) ein interessantes und durchaus auch emotionales Diskussionsthema in der Runde. Anschließend konnten sich die Teilnehmer im Rahmen der Betriebsbesichtigung einen Einblick in das Service- und Operation Center verschaffen. Von dort aus werden viele Kunden in den verschiedensten IT-Belangen im 24-7-Betrieb unterstützt. Die Wirtschaftsjunioren bekamen durch die Ausführungen der Gastgeber einen Überblick zu den aktuellen Herausforderungen und deren Komplexität, die sich hinter diesen Aufgaben verbergen. Weiterführend konnten sich die Besucher eine bereits umgesetzte IoT (internet of things) Lösung ansehen und deren Einsatzmöglichkeiten erklären lassen. Auch eine Virtual Reality Anwendung konnten die Teilnehmer wörtlich in Augenschein nehmen. Die Besichtigung bei COC gab den etwa 20 interessierten Teilnehmern einen kurzweiligen Ein- und Ausblick rund um die Informationstechnologie.
Bild: Betriebsbesichtigung COC AG in Burghausen
BETRIEBSBESICHTIGUNG BEI FRISCHLI MILCHWERKE GMBH & CO. HUBER OHG
EGGENFELDEN, 06.03.2018
Das frischli Milchwerk in Eggenfelden gehört europaweit zu den größten Produzenten von Kaffeesahne-Portionen. Die Herstellung von Milchpulver ist ein weiteres wichtiges Standbein. Von den Fertigungsprozessen im Werk konnten sich gut 30 Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn bei einem Betriebsbesuch ein Bild machen.
Zweimal täglich, an sieben Tage der Woche liefern die umliegenden Landwirte Milch ins Werk – insgesamt werden pro Tag 310.000 Liter Milch verarbeitet. „Jede Lieferung wird geprüft“, erklärte Betriebsleiter Erwin Stummer, der die Gruppe zusammen mit Produktionsmitarbeiter Martin Wagner führte. „Bereits beim Landwirt nehmen wir eine erste Probe, die mit einem Schnelltest auf der Fahrt ins Werk untersucht wird.“ In der Molkerei wird die Milch unter anderem zu Kaffeesahne verarbeitet. Pro Tag verlassen 7,8 Millionen Cups das Werk, sie gehen nach ganz Europa, aber auch in Länder wie Vietnam und Südafrika. Die Besuchergruppe konnte bei den vollautomatisierten Fertigungsanlagen beobachten, wie aus Plastikfolie Portionsbecher geformt, mit Kaffeesahne befüllt und anschließend verschlossen und verpackt werden. Die Herstellung von täglich 24 Tonnen Milchpulver, das in der Schokoladenindustrie zum Einsatz kommt, rundet das Produktportfolio ab.
1996 wurde die Molkerei Huber von frischli übernommen. Mit rund 100 Mitarbeitern ist Eggenfelden der kleinste der insgesamt drei frischli Milchwerke in Deutschland.
Bild: Pro Sekunde werden 105 Kaffeesahne-Cups hergestellt – das beeindruckte die Besuchergruppe der Wirtschaftsjunioren.
VORTRAG „BETRIEBSRENTE (BRSG) 2018 – NEUE CHANCEN UND PFLICHTEN FÜR DIE ARBEITGEBER“
EGGENFELDEN, 01.02.2018
Im Zuge vieler Änderungen bei der betrieblichen Altersversorgung zum Jahreswechsel luden die Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn zu einer Vortragsveranstaltung in der VR-Bank Rottal-Inn eG in Eggenfelden ein. Herr Ulrich Beeger, Rechtsanwalt und Leiter der Mitgliederberatung des Industrie-Pensions-Verein e.V., referierte über das neue Betriebsrentenstärkungsgesetz, mit dem der Gesetzgeber die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung stärken möchte. Neu ist, dass Arbeitgeber für die zugesagten Leistungen nicht mehr einstehen müssen – laut Beeger ein klarer Vorteil. Allerdings gelte dies nur bei Tarifbindung. Daher komme das neue Rentenmodell am Ende dort, wo es ausgebaut werden soll, nämlich bei den kleinen und mittleren Unternehmen, nur schwer an, gibt der Referent zu bedenken. Weitere wichtige Neuerungen wie die Förderung bei Geringverdienern, Optionssysteme und die Weitergabe der Sozialversicherungs-Ersparnisse bei der Entgeltumwandlung wurden den Wirtschaftsjunioren anschaulich und praxisnah vermittelt. Abschließend betonte Beeger die mittelbaren Auswirkungen auf die bereits bestehende Altersversorgung, die Arbeitgeber und Berater, insbesondere nach Ablauf der Übergangsfristen 2019 und 2022, zu beachten hätten.
Bild: Die Initiatoren der Veranstaltung David Unrein (1.v.l) und Viktor Klapper (3.v.l) bedankten sich bei Ulrich Beeger (Mitte) mit einem kleinen Präsent.